Die Arbeit der Filmemacher
Eigentlich hat ein Filmemacher einen Job wie jeder andere. Wir gehen (meistens😉) morgens in Büro und starten den Tag mit einer großen Tasse Tee oder Kaffee. Zu Beginn der Woche besprechen wir uns im Team und gehen dann unserem Alltag nach. Zwischen Papierbergen, die wohl in jedem Beruf anfallen und Zahlen die einem im Kopf herumschwirren, liegt jedoch eine ganze Welt, die wir als Filmemacher jeden Tag entdecken dürfen. Aber beginnen wir mit der Geschichte erst mal von vorn…
Als Kind wollte ich immer Tierärztin werden – ein Kindheitstraum, den wohl viele hegen. In der Straße meines Elternhauses lag auf der gegenüberliegenden Seite direkt der Waldrand. Eigentlich war ich jeden Tag dort drin und habe Tiere studiert und versucht, hoch hinauf zu den Vögeln im Baum zu klettern. Als ich jedoch in die weiterführende Schule ging und sich auch mein Wohnort änderte, änderte sich auch mein kindlicher Berufswunsch. So verwarf ich den Gedanken an meine Zukunft, bis ich vor der entscheidenden Weggabelung stand und gefragt wurde, welchen Weg ich wohl einschlagen würde. Ein Bürojob, in dem ich mit Quartalszahlen kalkulierte? Darüber musste ich nicht mal nachdenken, denn Mathe liegt mir bis heute nicht. Sollte ich doch den Weg einer Tierärztin einschlagen? Dieser Weg war schon mal reizvoller, aber schien mir damals definitiv zu lang. Also sagte mir meine Mutter: „Mach einfach das, was du kannst“. Und so schlug ich den kreativen Weg ein. Und bis heute gibt es wohl keinen Berufszweig, in dem ich mehr aufgehen würde.
Der Beruf des Filmemachers ist immer eine große Abwechslung. Mit jeder neuen Filmidee startet man in ein neues Abenteuer, in dem man auf der Suche nach dem perfekten Experten einer Vielzahl von fremden Menschen begegnet. Bei jedem Dreh hat man ein anderes strahlendes Gesicht vor der Kamera und darf den Alltag dieser Person, oder deren berufliches Fachwissen erfahren und begleiten. Im Schnitt setzt man dann das große Puzzle zusammen und lässt aus einzelnen Kleinteilen letztendlich ein (bewegtes) Gesamtbild entstehen. Man hat jedoch auch die Möglichkeit, Risiken und Gefahren einzugehen, woraus am Ende sogar etwas ganz Neues entstehen kann. Auch nach fast 5 Jahren in diesem Beruf, gehe ich nach jedem Film mit einem tollen Gefühl nachhause und ich hoffe, dass sich dies bis ans Ende meines Weges nicht ändert.
von Lena Mosebach