Was können wir zum Gelingen der Bildung unserer Kinder beitragen? – Prof. Dr. Gerald Hüther

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Was können wir zum Gelingen der Bildung unserer Kinder beitragen? – Neurologische Rückenstärkung für moderne Eltern. So hat der bekannte deutsche Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther seinen Vortrag betitelt, den er am 06. Mai 2011 in der Ev. Gesamtschule in Berlin-Zentrum für Eltern von Schülerinnen und Schülern eben dieser Schule gehalten hat. Am Ende des Vortrages war klar, was hier referiert wurde, ist eine „Neurobiologische Rückenstärkung“ für alle, die sich mit der Frage beschäftigen, wie und was sie zum Gelingen der Bildung ihrer Kinder beitragen können. Gerald Hüther gibt hier verblüffende Hinweise, die so ganz anders sind, als das was man immer wieder von „Bildungsratgebern“ zu hören bekommt und verleiht damit Mut, Zuversicht und Stärke.
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2 Bewertungen für Was können wir zum Gelingen der Bildung unserer Kinder beitragen? – Prof. Dr. Gerald Hüther

  1. Prof. Dr. med. et Dr. disc. pol. Andreas G. Franke

    Rezension:

    Aufbau und Inhalt

    Gerald Hüther beginnt seinen Vortrag, indem er darauf hinweist, dass vieles worauf man sich früher habe verlassen können, mittlerweile keine Gültigkeit mehr besitze. Wir würden in einer Zeit des Umbruches leben. Man habe einst geglaubt, dass man durch v.a. technische Errungenschaften viele Probleme lösen könne und dem Strukturfunktionalismus entsprechend auch den Menschen zu behandeln versucht. Insbesondere das Schulsystem sei auf ein unrezensiertes, maschinen-artiges Funktionieren von Kindern ausgelegt. Diese Fähigkeit sei aber mittlerweile bei potentiellen Arbeitgebern weit weniger essentiell. Anstatt dessen suchten moderne Unternehmen vielmehr teamfähige Menschen, die aktiv mitdenken würden und Lust und Faszination mitbrächten, einen aktiven Beitrag zu leisten. Das derzeitige Schulsystem sei allerdings nicht in der Lage, heutzutage entscheidende Kompetenzen zu fördern, sondern bilde am aktuellen Bedarf vorbei aus. Dabei bekräftigt Hüther die Relevanz der neuen Schlüsselkompetenzen exemplarisch anhand des Vorgehens moderner Großunternehmen bei der Auswahl zukünftiger Führungskräfte.

    Hüther wendet sich nun dem Terminus des „Gelingens“ zu, differenziert ihn zum „erfolgreich sein“ und macht deutlich, dass das Gelingen nur zum Teil aktiv beeinflussbar sei und vielmehr günstige Rahmenbedingungen brauche. In diesem Zusammenhang kritisiert Hüther die starre Dreigliedrigkeit des Schulsystems und weist darauf hin, dass beispielsweise Menschen mit Trisomie 21 durch bestimmte Modi moderner betreuender Einrichtungen, die kaum dem bisher gewohnten Schul- und Bildungssystem entsprechen, mittlerweile sogar Hochschulabschlüsse erreicht hätten.

    Dies nimmt Gerald Hüther zum Anlass darüber nachzudenken, dass die früher postulierten starr determinierenden genetischen Programme viel weniger Tragweite haben dürften als bislang angenommen. Erzieherisches und schulisches Gelingen könne nicht verordnet werden, sondern müsse „von unten“ geschehen und den Raum dafür bekommen.

    Insgesamt sei das menschliche Gehirn omnipotent. Jedoch würden jene Teile involutionieren, die nicht gebraucht würden. In diesem Zusammenhang habe sich die Vorstellung des Nürnberger Trichters als falsch erwiesen; vielmehr könnten nur Dinge, die Emotionen v.a. Begeisterung und Faszination auslösten, gut und schnell erlernt werden. Als neurobiologischen Hinweis nennt Hüther das bei Jugendlichen überdurchschnittlich groß ausgeprägte „Daumenareal“ des Cortex, da Tätigkeiten wie die Benutzung von Handys zum Schreiben von SMS große Begeisterung auslösen würden.

    Anschließend macht er auf zwei entscheidende Erfahrungen aufmerksam, über die bereits Säuglinge verfügen würden: Verbundenheit und Wachstum. Beide Erfahrungen seien von höchster Relevanz und hätten hormonelle Korrelate; Oxytocin und Prolactin als Repräsentanten für Bindung/en und Katecholamine als Korrelate für exploratives Wachstum. Es sei, so Hüther, von höchster Relevanz, diese beiden Prozesse in Balance zu halten und Kindern einen Rahmen für sicheres Wachsen in der Gesellschaft zu schaffen, was zunächst die Familie ermögliche und sich dann auf andere im Sinne der post-primären Sozialisation ausdehne, in der ein zunehmendes Autonomiebedürfnis befriedigt werden könne. Dies illustriert Hüther mit einer Anekdote über die Interaktion von Konrad Lorenz mit seinem Sohn.

    Als „Schatz der frühen Kindheit“ benennt Gerald Hüther Offenheit, Wissbegierde, Gestaltungslust und Entdeckerfreude, wobei Kinder für Letzteres zu wenig „Nahrung“ bekämen. Da Kinder keine ausreichenden Möglichkeiten fänden, diese Dinge zu befriedigen, würden sie Ersatzbefriedigungen in Industrieprodukten wie Fernsehen, Computerspielen etc. suchen, wobei dies zu einer Involution von weiten Teilen des Gehirns wie z.B. dem Frontalhirn führe. Frontalhirnfunktionen und Erfahrungen seien gegenüber kristalliner Intelligenz viel wichtiger als bis in die jüngste Vergangenheit angenommen. Dabei seien Erfahrungen an Emotionen gekoppelt und daher viel nachhaltiger und prägsamer als kognitiv erworbenes kristallines Wissen. Gerhard Hüther weist auf eine Aussage Eckard von Hirschhausens hin, die Deutschen hätten anstatt eines Frontallappens nur noch einen „Jammerlappen“ übrig behalten.

    Am Ende des Vortrages rekurriert Hüther wieder auf die schulische (Aus-) Bildung und bekräftigt, dass gefragte Arbeitskräfte heutzutage vielmehr in der Lage sein müssten, andere „einzuladen“, andere zu ermutigen und zu inspirieren und „mitzunehmen“. Diese Schlüsselkompetenzen würden gesucht, und dies müsse in der Schule berücksichtigt werden. Es zähle Teamfähigkeit und das gemeinsame Arbeiten an einer Sache. Metakompetenzen seien zunehmend entscheidend (z.B. Handlungen gemeinsam planen, sich in andere hinein versetzen, Frustration aushalten, etc.), was von Hüther anhand von Beispielen illustriert wird.

    Das System Schule solle nicht vor Neuerungen zurückschrecken, sondern etwas wagen und neue Formen des Lernens und insgesamt neue Formen von Schule schaffen. Gerald Hüther macht am Ende seines Vortrages Mut, neue Wege zu gehen, um modernen Anforderungen an Bildung gewachsen zu sein und das Gelingen von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.

    Zielgruppe

    Die DVD richtet sich an Laien und Professionelle, die sowohl beruflich als auch privat mit Erziehung und Bildung von Kindern betraut sind. Somit ist die DVD bestens für ein breites Auditorium geeignet.

    Diskussion und Fazit

    Insgesamt ist ein jeder Vortrag Hüthers ebenso wie seine Bücher eine wirkliche Bereicherung für jeden: für Laien, da Gerald Hüther gekonnt über neurowissenschaftliche Erkenntnisse informiert und über daraus erwachsende Zusammenhänge aufklärt; für Professionelle, da sie durch Hüthers Ausführungen Zugang zu völlig neuen Perspektiven und Interpretationen von Zusammenhängen bestehender neurowissenschaftlicher (Er-) Kenntnisse bekommen.

  2. Christa Verlinden

    Ein “gelungener” Film! Prof. Hüther spricht mir aus der Seele.Über das “Gelingen” von Bildung und was unsere Kinder brauchen, um ihre Potentiale zu entfalten und glücklich und sicher durchs Leben zu gehen. Schade nur, dass diese neurobiologischen Erkenntnisse so wenig in unseren Schulen gelebt werden.

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